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Kaffeesorten im Überblick

Kaffeebohnen ÜbersichtDer aromatische Duft von gerösteten Kaffeebohnen lässt das Herz des Kaffeeliebhabers höher schlagen. Die gemahlenen und mit Wasser aufgebrühten Bohnen werden oft als Lebenselixier bezeichnet und täglich genossen. Der Ursprung der Kaffeepflanze liegt in Afrika und Arabien. Zwischenzeitlich werden in über 50 Ländern der Erde Kaffee angebaut, verarbeitet und exportiert. Die reifen Früchte des Kaffeestrauches – auch Kaffeekirschen genannt – haben eine rote oder gelbe Farbe. Die Kaffeebohnen sind der Samen dieser Kaffeekirschen. Der Standort der Kaffeepflanze, die Bedingungen vor Ort und die Röstung bestimmen entscheidend den Geschmack der Bohnen. Kaffee wird als ganze Bohne, gemahlenes Pulver, in Kapsel- und Padform angeboten. Über 60 verschiedene Kaffeesorten werden weltweit angeboten. Wir geben Ihnen hier ein Überblick der wichtigsten und interessantesten Kaffeesorten.

 

Damit die Kaffeebohnen das volle Aroma entfalten können, sollten man den Kaffeevollautomaten regelmäßig reinigen. Hier mehr dazu: Kaffeevollautomat reinigen und entkalken

 

Arabica

Bei der Arabica Bohne heißt es „Kaffee kochen und genießen.“ Den größten Anteil am Weltmarkt hat die Sorte Arabica. Diese hochwertige Kaffeebohnensorte wird auch „Bergkaffee“ oder „Java-Bohne“ genannt und zeichnet sich durch einen hervorragenden Geschmack aus. Den Namen bekam die Arabica-Pflanze (Coffea arabica) abgeleitet aus dem ursprünglichen Hauptanbaugebiet, dem Hochland von Äthiopien. Die vorherrschenden und kühleren Temperaturen lassen die Kaffeepflanze langsamer wachsen und sorgen für ein edles und feines Aroma. Der Reifungsprozess dauert rund acht Monate. Weitere Anbaugebiete befinden sich in Brasilien und Kolumbien. Wird die Pflanze in Höhen von über tausend Metern angebaut, rechtfertigt es die Bezeichnung als Hochlandkaffee.

Die Arabica-Bohnen sind oval, die Einkerbung in der Mitte ist geschwungen. Aufgebrühte Arabica-Bohnen haben einen intensiven Kaffeegeruch und schmecken leicht fruchtig. Mit ihrem geringen Chlorogensäuregehalt und einem Koffeinanteil von 1-2 % ist diese Kaffeesorte sehr gut verträglich.

 

Mit diesen Kaffeebohnen haben wir unseren Kaffeevollautomat Test vollzogen!

 

Robusta

Wie es der Name schon vermuten lässt, überzeugt diese Kaffeesorte mit einem robusten, kräftigen Aroma. Die Robusta-Pflanze (Coffea canephora) ist weniger anfällig gegen Hitze und Parasiten, dies erleichtert die Arbeit der Kaffeebauer und wirkt sich positiv im Preis aus. Bevorzugte Anbaugebiete sind Uganda, Vietnam, Kamerun, Südostasien, Madagaskar und Angola. Eine Robusta-Pflanze kann bis acht Meter hoch werden. Die Robusta-Bohne wird auch als „Tieflandkaffee“ bezeichnet, sie wächst in Höhen unter 800 Metern. Geerntet wird die Bohne nach 5-9 Monaten Reifung. Der Koffeingehalt beträgt 2-4,5 %, die Magenverträglichkeit ist durch den höheren Säureanteil nicht so gut wie bei der Arabica-Bohne.
Die Robusta-Bohne ist rundlich und hat einen geraden tiefen Einschnitt. Ein geringer Ölanteil in der Bohne bewirkt eine langanhaltende Crema. Der leicht bittere und holzige Geschmack wird von Espressoliebhabern geschätzt.

 

Liberica

Die unbekanntere Liberica-Bohne (Coffea liberica) ist in Westafrika beheimatet. Die Pflanze wächst im Flachland und erreicht eine stattliche Höhe von bis zu 20 Metern. Sie ist anspruchslos, benötigt allerdings ein warmes Klima. Zu den häufigsten Anbaugebieten gehören Liberia, Sierra Leone, Indonesien und Vietnam. Die Pflanze ist sehr widerstandsfähig und zeichnet sich durch einen hohen Ertrag und eine lange Lebensdauer aus. Nachteilig für die Kaffeeanbauer ist die lange Reifezeit von über einem Jahr.
Bis zu zwei Zentimeter lang wird die reife, rote Steinfrucht. Wildvögel und Nagetiere tragen zur Vermehrung der Pflanze bei.

Aufgrund des geringen Anteils an Zucker und der Trockenheit der Kaffeekirsche, wird diese Kaffeebohne als minderwertig angesehen. Ihre Verarbeitung ist durch den Härtegrad der Bohne schwieriger. Der Geschmack ist sehr herb bis bitter. Reiner Liberica-Kaffee wird in Deutschland selten konsumiert. Kaffeemischungen mit anderen Sorten und der Liberica-Bohne werden hingegen immer beliebter.
Zum Schutz vor Schädlingen bildet die Liberica-Pflanze einen hohen Anteil von Koffein aus. Verbraucher mit Magenproblemen sollten dies beachten.

 

Maragogype

Diese Kaffeesorte verdankt ihren interessanten Namen der brasilianischen Stadt Maragojipe. Dort wurde sie entdeckt und weiter kultiviert. Die Maragogype-Pflanze ist eine Mischung aus der Arabica-Bohne und der Liberica-Bohne. Unklar ist bisweilen, ob diese Kreuzung auf natürlichem Weg entstand oder gezielt verpaart wurde. Sie wächst hauptsächlich in Mexiko und Nicaragua, in Höhenlagen bis zu 1200 Metern. Die Beinamen „Elefantenbohne“ oder „Riesenbohne“ kommen nicht von ungefähr. Die Maragogype-Bohne ist länglich und 30 bis 40 % größer als die bekannte Arabica-Bohne. Nach der zweimaligen Röstung bleibt die Bohne – im Vergleich zu anderen Sorten – relativ hell. Sie ist säurearm und besonders mild im Geschmack. Der Koffeingehalt der Maragogype-Bohne ist gering. Sie wird gern als Filterkaffee genossen, für Espressomischungen ist diese Bohne eher ungeeignet.

 

Excelsa

Die rare und teure Excelsa-Bohne (Coffea excelsa) wurde 1904 am Tschadsee, im Westen von Afrika, entdeckt. Inzwischen gibt es Anbaugebiete in Liberia, Vietnam und auf den Philippinen. Die Kaffeepflanze gedeiht unter extrem kargen Bedingungen. Trockenheit und Wärme verkraftet sie problemlos. Ihre großen Wurzeln dringen tief in die Erde ein, fehlender Niederschlag wird so ausreichend kompensiert. Die Plantagenbesitzer profitieren davon, eine zusätzliche Wassergabe ist nicht nötig. Sie zählt zu den größten Kaffeepflanzen weltweit und hat den längsten Reifungsprozess von bis zu 14 Monaten.
Die Excelsa-Pflanze benötigt für die Fortpflanzung Insekten und Wind als Fremdbestäubter. Ihre lange Blütezeit kann sich über Monate ziehen, die reifen Früchte haben eine rote Färbung.

Aufgrund der geringen Anbaumenge und dem hohen Preis beträgt der Anteil der Excelsa-Bohne auf dem Weltmarkt nur ein Prozent, der Rest verbleibt direkt im Land der Herstellung. Die Excelsa-Bohne ist klein und gedrungen. Der Geschmack ist außerordentlich stark und aromatisch. In Deutschland ist der Excelsa-Kaffee nur in ausgewählten Spezialitätengeschäften zu finden, der eigensinnige Geschmack konnte sich noch nicht durchsetzen.

 

Kopi Luwak

Die außergewöhnlichste und teuerste Kaffeesorte ist Kopi Luwak, der „Katzenkaffee“. Eine in Indonesien, Afrika und Madagaskar lebende Schleichkatzenart (Fleckenmusang) mit dem Namen Luwak ist für diesen Kaffeegenuss verantwortlich.
Die unseren Hauskatzen ähnlichen Tiere wurden lange Zeit gejagt, sie fraßen die reifen Kaffeekirschen von den Pflanzen. Erst später stellten Farmer fest, dass die ausgeschiedenen Exkremente der Tiere fermentierte Kaffeebohnen enthielten.
Die Luwak verdauen nur die rote Schale der Kaffeekirsche, die unzerkaute Kaffeebohne bleibt komplett erhalten. Vor dem Ausscheiden werden die Bohnen durch Enzyme im Magen-Darm-Trakt von den Katzen verarbeitet.
Plantagebesitzer sammeln die fermentierten Bohnen mit den Händen auf und unterziehen sie einer gründlichen Reinigung. Nach der anschließenden Röstung sind die Kaffeebohnen von herkömmlichen Sorten kaum auseinanderzuhalten. Der große Unterschied liegt im Geschmack. Die Enzyme im Darm der Luwak sorgen für ein holziges, schokoladiges Aroma. Der exklusive Kaffee ist durch die geringe Menge an Proteinen sehr mild.

Eine gleichbleibende gute Qualität der Bohnen kann nicht gewährleistet werden. Natürliche Einflüsse, wie Nässe oder Liegezeit der Bohnen, lassen die Güte schwanken.
In einem Jahr werden durchschnittlich nur 250 Kilo Kopi Luwak-Bohnen gesammelt und verarbeitet, dies erklärt den enormen Preis. Ein Kilo geröstete Bohnen werden momentan in Deutschland für rund 1000 Euro in ausgewählten Fachgeschäften angeboten.
Tierschützer sind indes sehr besorgt. Frei lebende Tiere werden eingefangen, in Käfigen gehalten und gezielt mit Kaffeekirschen gefüttert. Eine Steigerung der Produktionsmenge verbunden mit der Erhöhung des Exportes ist das zweifelhafte Ziel.
Renommierte Kaffeehändler werben damit, nur Kopi Luwak Kaffee von frei lebenden Tieren anzubieten und belegen dies auch mit entsprechenden Bescheinigungen. Sie kontrollieren in den Erzeugerländern, ob diese Vorgaben auch entsprechend eingehalten werden. Somit steht dem ausgefallenem Kaffeegenuss, dessen Weg durch den Darm einer Schleichkatze führt, nichts mehr entgegen.